Ideen I

    Zu Beginn meiner Arbeit machte ich mir verstärkt Gedanken zu einem Stadtkommunikationsnetz. Dies resultierte aus der Feststellung, daß Websites von Städten meist Defizite in punkto Aktualität und Bürgernähe aufweisen, zudem oft wie touristische Werbezettel funktionieren. Natürlich gilt dies hauptsächlich für Kleinstädte, bei Großstädten (zB: www.berlin-online.de) werde ich von Informationen erschlagen.

    Es ging mir darum, jederzeit aktuelle Informationen, ohne das EINE Behörde, Stelle oder Firma für die updates zuständig ist, zur Verfügung zu stellen. eine digitale Stadt. Die Geschlossenheit (der Grüne Ring) sowie die räumliche Nähe zu Polen und Tschechien sollten als Grundlage für die Oberfläche, und zur Navigation innerhalb des Stadtnetzes dienen.

    Technisch realisierbar wäre dies mit einer Aufgabenverteilung, dh. der neueste Stand der Stadtkarte wird von dem Amt für Vermessung, bzw ihrer GIS (Geografisches Informations System) Stelle beigesteuert. Schnittstellen wie zB. GIS-EYE oder SMALLWORLD-WEB wandeln und komprimieren diese Daten für das Internet, eine weitere Stelle bzw ein Administratorsystem verwaltet und bestimmt die Zugänge für uploads, wobei natürlich nicht jeder alles einspeisen kann. Nach meiner Vorstellung sollte es ein vernetztes Serversystem geben und im Administratorensystem in verschiedene Sicherheits-Bereiche eingeteilt werden.

    Praktisch: es kümmert sich jeder um sich selbst – das Museum oder der Museumsverein forscht in der Geschichte, Restaurants verwalten ihre Speise- und Getränkekarten, Firmen bearbeiten ihre Angebote und jeder kann bei seinen Daten bestimmen, was davon der Allgemeinheit, oder Teilen davon, zugänglich gemacht wird.

    Das Serversystem ist die Verknüpfung dieser Stellen, und stellt das allgemeine Interface bereit. Dieses ist jedoch innerhalb der Stadt von jedem für sich und seine Ansprüche modulierbar. Desweiteren finden sich hier auch Schnittstellen zum allgemeinen Internet (wobei zwischen Tour, Suche, Kurzinformation, Besucher, Einwohner, Verwaltung, Wirtschaftsinformation ausgewählt werden kann), in der Stadt verfügbaren Tourist-Pads oder Infokiosken. Im Administratorsystem würden die Bereiche definiert und geschützt bzw zur Verfügung gestellt werden…

    Was mir an dieser Idee mißfiel, war der Aspekt, daß ich mit einem solchen System die Menschen trenne, als sie zusammenzuführen. Außerdem ist ein solches Vorhaben für eine mittlere Kleinstadt – wie Zittau – zu kostenintensiv und unrentabel, es stellt jedoch einen Bereich der kommunikativen Beziehungen einer Stadt heute dar.