visuelles Erscheinungsbild

    Um Städte in den verschiedenen Kommunikationsmitteln entsprechend zu repräsentieren, ihnen einen visuellen Zusammenhalt zu geben sowie eine Wiedererkennung innerhalb der unterschiedlichen Medien oder Erscheinungsformen zu gewährleisten, werden, ähnlich den Unternehmen, visuelle Erscheinungsbilder – Corporate Identities – erarbeitet. Im Zuge der zunehmenden Konkurrenz der Städte kommt diesen eine verstärkte Bedeutung zu. Für die Erarbeitung eines visuellen Erscheinungsbildes ist eine vorherige Leitbilddefinition notwendig. Fehlt diese, wird die grafische Gestaltung willkürlich und kann nicht längerfristig bestehen.

    Zu dem Zittauer Erscheinungsbild gehören die Stadtfarben (HKS 16), ein Stadtschriftzug (CenturionOld alt. TimesNewRoman in Versalien gesetzt), ein doppelter Balken sowie ein Signet (Silhouette des Salzhauses [~Marstall ; eines der ältesten Gebäude der Stadt] und ein Brunnen [~Anlehnung an eine ältere Bezeichnung als 'Stadt der Brunnen']).

    Zusätzlich wird auch das Wappen der Stadt mitverwandt.

    Das Wappen ist im Jahre 1896 durch die Direktion des königl. Hauptstaatsarchivs Dresden richtig gestellt und dadurch auch verbessert worden. Von heraldischen Standpunkt her wird es als fehlerfrei und sehr schön bezeichnet, es gliedert sich in 3 Felder.
      Das weiße Z im roten Feld ist das älteste Wappenschild. Den schlesischen schwarzen Adler mit silberner Brustspange im goldenen Feld verlieh Herzog Heinrich von Jauer 1337 der Stadt für ihre Teilnahme an der Zerstörung des Raubschlosses Tollenstein. Der silberne Löwe mit doppeltem Schweif im roten Felde ist ein Geschenk König Johanns von Böhmen. Auf dem silbern und rot bewulsteten Helm befindet sich der altböhmische schwarze Flug, mit goldenen Kleeblättern besäät.
      Die Stadtfarben Silber bzw. Weiß und Rot erinnern an die Farben des böhmischen Wappens und dokumentieren die frühere Zugehörigkeit zu Böhmen. Seit 1635 gehört Zittau zu Sachsen.

    Um das Wappen fest in das Erscheinungsbild zu integrieren, gibt es die Möglichkeit das Wappen in vier Teile zu splitten – jeweils für die Verwendung in unterschiedlichen Bereichen bestimmt – basierend auf einer zunehmenden Reduktion für jeweis breitere Anwendungsbreiche. Bei der Umsetzung bemerkte ich jedoch, daß die Verstümmelung des Wappens eines grafischen Reizes entbehrt sowie dem Leitbild der Stadt auch nur im historischen Bezug gerecht wird.

    Die letztendliche Version ist ein neues Signet, sowie eine dazu passende Hausschrift.

    Das Signet für die Stadt besteht aus einem eleganten, dynamischen Z – leicht gekippt um eine frische und lebendigkeit zu übermitteln – und einer kräftigen, das Z einschließende spanische Wappenform – als Brücke zu dem Wappen der Stadt, kann aber auch in der Nähe des Prachtwappens erscheinen, ohne eine Dopplung zu erzeugen.

    Als Kontrast zu diesem sehr dynamischen, Serifenbetonten Zeichen findet die Formata, eine Serifenlose Linearantiqua – 1984 von Bernd Möllenstädt entworfen – ihre Entsprechung.

    Das Signet kann in den Stadtfarben erscheinen.