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Geschichtliches
Zittau ist eine 1238 erstmals urkundlich erwähnte, mittelalterliche
Stadt im südöstlichsten Zipfel Sachsens.
Es gibt verschiedene Auslegungen des Namens. Eine nüchterne
bezieht sich dabei auf das slawische Wort »zito«, welches
»Korn« oder »Getreide« bedeutet, und auf den
frühzeitigen Getreideanbau verweist, eine romantische meint,
daß Zittau von der Fürstin Zittavia, der Gemahlin Manfreds
von Ringelheim, gegründet wurde, die 1021 hier gestorben ist. Es
existieren jedoch keine Originalquellen und kann somit in den Bereich
der Sagen und Legenden verwiesen werden.
Besiedelt, wenngleich nur dünn, war die Zittauer Gegend
lange vor der Stadtgründung. Um 1000 sollen an der Mandau eine
Wasserburg und zwei Waldhufendörfer gestanden haben, in deren Nähe
ein Handelsweg nach Böhmen führte.
Von seiner Stadtgründung an war Zittau mit der böhmischen
Geschichte verbunden. 1254 erteilte der böhmische König Ottokar
II. Zittau das Stadtrecht. Damit genehmigte er, eine Stadtmauer zu errichten.
1255 umritt der König die Flur, auf der die Stadt entstehen sollte
und bestimmte so die Stadtgröße, die heute noch vom Grünen
Ring markiert wird.
Im 13. und 14. Jahrhundert erstarkte Zittau wirtschaftlich
durch die Bierbrauerei, Tuchmacherei und Handelsbeziehungen
bis hin zum Balkan.
1346 gehörte es als politischer und wirtschaftlicher
Mittelpunkt zu den Gründern des Sechsstädtebundes (Bautzen,
Görlitz, Löbau, Lauban, Kamenz und Zittau).
Im 13. Jahrhundert regierte König Karl IV. die Oberlausitz.
Seine florierenden Handelsverbindungen vom Orient über Prag bis
zur Hanse belebte nachhaltig die Entwicklung der Stadt. Erst die Hussittenkriege
und deren Folgen bremsten ihr Aufblühen. 1424 wurden 13 Sympathisanten
gevierteilt.
Im sechzehnten Jahrhundert setzte eine rege Bautätigkeit ein.
Vier bewehrte Stadttore, prunkvolle Handelshäuser und Profanbauten
entstanden.
1635 kam die Oberlausitz durch den Prager Frieden
nach Kursachsen. Infolge der Gegenreformation siedelten sich Mitte des
17. Jahrhunderts zahlreiche Glaubensflüchtlinge in der Oberlausitz
an. Sie brachten die Leinenweberei und Gärtnerei
nach Zittau, und das Zittauer Land wuchs zu einer der am dichtesten
besiedelten Regionen Deutschlands heran. Bald galt Zittau als »die
Reiche« im Sechsstädtebund. Oberlausitzer Leinenweber exportierten
ihr Tuch weltweit, und Zittau wurde nach Leipzig zur zweitgrößten
Handelsstadt Sachsens.
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